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Für Linky (richtiger Name der Redaktion bekannt) kann man Tausende von Namen einsetzen, eigentlich fast alle seit Adam und Eva. Aber aktuell würden sich Namen wie Alanius, Simodienette, Schnapsmöngi, Fumiercello, Müde-Matte, Baumnüssli, Ständer-Dami, Protzli etc. besonders aufdrängen.


Endlich macht die Schweiz ernst mit mehr Entfaltstaltbehaltmöglichkeiten für Behenderte:
Der bisomie-22-geklarte Blick zu den Pleïaden erkennt nämlich, was gut ist für seine Schläflein!

Aber wie gesagt, es begann schon im Paradies, wenn man den amüsanten christlichen Schöpfungsmythos bemühen will. Schon Eva wollte Adam sagen, wie man ‚richtig lebt‘. Und ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich ihr dankbar bin für den Apfel-Klau vom Baum der Erkenntnis.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, Cranach der Ältere könnte Greta geahnt haben

Denn immer nur in der ‚Einheit‘, der ‚Ununterschiedenheit‘, der totalen Ereignis- und Erkenntnislosigkeit des Paradieses zu hocken, bestenfalls mit weissen Socken Harfe spielen, wobei wir dann ja bereits wieder Unterschiede hätten (z.B. zu schwarzen Socken und einer E-Gitarre…), wäre doch echt langweilig. Ich glaube, Gott oder wie immer man diese Einheit von allem nennen will, wollte mal ‚action‘, wollte sich selbst betrachten können, mehr über sich erfahren. Aber dafür musste er die ‚Einheit‘ oder eben sich selbst zerstückeln, musste Unterschiede und damit Beziehungs- und Erkenntnismöglichkeiten schaffen. Ob das nun ‚die Schöpfung‘ oder ‚der Urknall‘ oder tertium datur war, ist eigentlich ziemlich Wurst. Wichtig ist nur der Übergang von der Unterschiedslosigkeit zur myriadenfachen Verschiedenheit, von der einzigen Entität, ‚Einheit‘, ‚Gott‘ oder was immer, zur ‚Schöpfung‘ oder zum ‚Universum‘ mit unzählig vielen verschiedenen Entitäten. Mit diesem in vielen Religionen und Welterklärungsmodellen auftauchenden ‚Zerstückelungsmotiv‘ gewinnt auch die These, dass Gott in allem ist, in allen Entitäten (also auch – grrrknirrsch – in Linky Etat und Genossen!), an Plausibilität.

Klar, da war sofort was los im Universum, und wir haben bis heute ja nicht soviel Ahnung, was da alles abging mit Materie und Antimaterie, mit den putzigen schwarzen Löchern, in denen alles wieder verschwindet, was ihnen zu nahe kommt – vielleicht eine Vorform des sozialistischen Steuerstaats? Aber lassen wir das Universum, es reicht für’s weitere, wenn wir uns mal auf unser schnuckliges Planetlein konzentrieren. Da wechselte hell und dunkel, nass und trocken, da prallten Entitäten aufeinander, gerieten in Konflikt, ‚Gross‘ frass ‚Klein‘, dafür gabs mehr von ‚Klein‘, Meere übschwemmten Land, wenns trocken war entstanden Inseln, Vulkane spieen Lava aus, riesige Viecher mussten den ganzen Tag fressen, um satt zu werden und starben wieder aus – Big Action rund um die Uhr, die genauso wie der Raum auch erst mit dem Urknall, der Schöpfung oder der ‚Zerstückelung Gottes‘ entstand.

In meiner Vorstellung hatte Gott Spass an dieser ‚Selbstbetrachung‘, die dank seines zerstückelten Zustands möglich wurde. Ich mag auch die in östlichen, v.a. hinduistischen  Welterklärungsmodellen promovierte Vorstellung, dass das vermeintlich ‚Feste‘, ‚Materielle‘, ‚Reale‘, ‚Greifbare‘ illusionär, von anderer Konsistenz sei: reines Bewusstsein, ‚Maya‘, eine magische Welt, ein ‚Traum Gottes‘, ein Gedankenspiel, wer’s gern moderner hat: sowas wie ein digitales Game.

Klar dürft ihr lachen über diese Idee, aber wenn ich an den österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger denke, der mal in einem Interview sagte, er könne sich vorstellen, dass der Urbaustein des Universums gar nicht Materie, sondern Information sei, dann kriegt doch meine vielleicht naiv klingende Variante von der Welt als Traum, Gedankenspiel oder – mit Schopenhauer – als ‚Wille und Vorstellung‘ etwas ‚Fleisch am Knochen‘, um es wieder in eine gewohnt materialistische Metapher zu kleiden, oder nicht?

Mein Punkt: Jede Entität hat eine ganz persönliche Vorstellung von ‚richtig leben‘, oder, um ein Verb mit etwas grösserem Bedeutungsumfang zu nehmen: von ‚richtig sein‘. So vermeiden wir die m.E. langweilige Debatte darüber, ob ein Berg, ein Meer, ein Fels, ein Vulkan, ein Planet, aber auch eine Geige, ein Fahrzeug ‚lebt‘ oder schlicht ‚ist‚. Wenn wir es noch nicht geschafft haben, uns mit allem Seienden, allen Entitäten auszutauschen, heisst das noch lange nicht, dass sie nicht ’sind‘ und allenfalls auch über eine Vorstellung von ‚richtig sein‘ verfügen. Zumindest bei den Tieren sollten wir langsam über Descartes hinweg sein, der – ein Grund für mich,  ihn nicht allzusehr zu lieben – Tiere für Maschinen hielt.

Wer je mit einem Tier zusammenlebte, weiss, dass sie sogar sehr klare Vorstellungen von ‚richtig leben‘ haben, und dass aufeinanderprallende Vorstellungen davon sowohl untereinander wie mit uns Menschen durchaus zu veritablen Konflikten führen können. Es geht also nicht darum, den Entitäten diese Vorstellung davon, wie ‚richtig leben‘ geht, auszutreiben oder zu verbieten. Es geht nur darum, alle einzuladen, diese Erkenntnis des richtigen Lebens auf sich selbst zu beschränken und sich allenfalls beim Besuch anderer Entitäten von deren Vision von ‚richtig leben‘ überraschen zu lassen.

Für Verbalsprachler deutscher Zunge ginge es darum, die zwei winzigen Einsilberchen ‚für mich‘ anzuhängen, oder etwas expliziter ‚mit Gültigkeit nur für mich‘ – und schon geht es bedeutend angenehmer zu und her. Denn mit dieser Haltung wächst automatisch die Neugier darauf, wie denn ‚richtig leben mit Gültigkeit nur für mich‘ für die Myriaden anderer Entitäten geht. Natürlich schaffen wir es nie zu 100%, uns vorzustellen, wie es ist, eine andere Entität zu sein. Die Einsicht von Thomas Nagel („What is it to be a bat“), dass es unmöglich ist, herauszufinden, wie es sich für eine Fledermaus anfühlt, eine Fledermaus zu sein, ist hochgradig banal. Geistig noch bescheidener der an der Uni Zürich leerende (kein Schreibfehler)  Hans-Johann Glock, der den Tieren jegliches Denkvermögen abspricht, weil sie nicht über abstrakte Begriffe verfügten (nebenbei: Glock gibt zu, dass er Tiere nur vom Fernsehen und aus dem Zoo kennt). Der stocksteife Stadt-Theoretiker scheint seine eigene Beschränktheit auf den Kommunikationsmodus der Verbalsprache auf die Welt auszudehnen, schliesslich ist er ja ‚Sprachphilosoph‘. Wie wär’s mit Musik, also mit dem Kommunikationsmodus des Hörens, wenn man die Glöckli schon im Namen hat? Wie wär’s mit Schauen, Riechen, Schmecken, und – wohl zu hohe Schule für vertrocknete Fürze – mit dem Versuch, Ausstrahlung, Charisma wahrzunehmen, Kommunikation auf energetischer Ebene?

Wie auch immer, freiwillige Besuche in anderen Welten lohnen sich. Das eigene ‚richtig leben‘ wird gestaltbar, änderbar, erweiterbar oder auch einschränkbar, je nachdem, was man rundum an alternativen ‚Richtig-leben-Konzepten‘ so entdeckt.

Ungemütlich wird es erst, wenn wir andere zwingen wollen, ihre Version von ‚richtig-leben‘ aufzugeben zugunsten unserer Vorstellung von ‚richtig-leben‘. Wenn wir unsere physische, psychische, geistige oder soziale Potenz missbrauchen und/oder uns zusammentun mit irgendwelchen Genossen, um unsere Variante anderen aufzuzwingen, uns durchzusetzen, sinken wir ab in den dumpfen Dunstkreis von Linky Etat und seinen Genossen. Bei Hund und Katz funktioniert das ‚Aufzwingen‘ in den meisten Fällen schlecht, weil Gott oder die Evolution oder beide zusammen so schlau waren, die beiden Tiere mit unterschiedlichen Fähigkeiten auszustatten. Der Hund ist zwar in vielen Fällen grösser und hat ein fürchterlicheres Gebiss, aber die Katze ist meistens schneller und kann klettern – und ihre Krallen sind ausfahrbar und viel effizienter als die des Hundes. So kommt es meist zu friedlicher Koexistenz, ohne dass die beiden ihre sehr unterschiedlichen Vorstellungen von ‚richtig leben‘ aufgeben müssten.

Menschen sind, Gott sei’s geklagt, meistens dümmer als Hund und Katz‘. Sie sind in ihrer grenzenlosen Selbstüberschätzung meist so unsäglich doof, dass sie meinen, ihre ganz persönliche, subjektive, individuelle Vision von ‚richtig leben‘ sei die einzig richtige, die absolut richtige – und dann geht die Missioniererei los. Solange nur alle wie Marktschreier ihre Variante von ‚richtig leben‘ rausposaunen, ist das zwar lächerlich, aber durchaus erträglich, solange man die Möglichkeit hat, sich dem Marktgeschrei zu entziehen. Wenn sie ihre Variante auch eindrücklich vorleben, kann es sogar interessant sein. Solange es um die etwas laute Bewerbung von Produkten und Dienstleistungen geht, können die meisten ‚Zielgrüppeler‘ recht gut damit umgehen. Kein Kind glaubt dem Werbespot oder der Anzeige, die verzapft, dass man ohne X oder Y nicht weiterleben könne. Auch auf meine allgemeingültig daherkommende These, dass man zwar ohne Hund leben könne, es sich aber nicht lohne, scheint bislang niemand reinzufallen, auf jeden Fall nicht helvetische Wohnraumvermieter.

Übel wird es erst, wenn wir uns dem ‚Richtig-leben‘-Missionar nicht mehr entziehen können, sei es dass er als unser Partner auf uns eindrischt mit Nudelholz oder Golfschläger, wenn wir von seiner ‚Richtig-leben‘-Variante abweichen, sei es, dass er mit einer ganzen Schlägerbande daherkommt, z.B. einer Hooliganmeute, die ihre Vorstellung, welches die ‚richtige Mannschaft‘ sei, meist auf sehr einfache Art durchzusetzen versucht, sei es, dass irgendein Einzelmensch oder ein Kollektiv, zu dem wir in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, aus dem wir uns nur schwer oder gar nicht befreien können, uns zwingt, das von ihm festgelegte ‚Richtig-Leben-Konzept‘ zu übernehmen. Wenn der Staat diese Rolle auf Drängen aller Linkys übernimmt, wird es schwierig. Wenn er dann auch noch die in jedem anständigen Rechtsstaat eingebauten  Kontrollsysteme mit den institutionell getrennten vier Gewalten aushebelt, ist der Moment gekommen, etwas auf den Putz zu hauen.

Sehr beliebt ist aktuell auch die Variante, jeden Abweichler vom bereits in einem erstaunlich grossen Kollektiv verankerten Konzept von ‚richtig leben‘ zu mobben, als moralisch minderwertige Entität hinzustellen, ihn wenn irgendmöglich aus seiner Anstellung, seiner Branche, seinem Beruf zu drängen und seinen Ruf durch mediale Aktionen gezielt zu schädigen. Und da die Etatisten rund um Linky, um Pseudomöngis wie Cédricli zurzeit ganz dick im Geschäft sind, klappt die Ausgrenzung, diese Form der hybriden Kriegsführung gegen Andersdenkende, beeindruckend gut.

Mein Punkt: Es geht bei allen gewaltsamen Konflikten, vom tödlichen Ehestreit bis zum Weltkrieg, immer um dasselbe: um die Nichtakzeptanz der Beschränkung der eigenen Vorstellung von ‚richtig leben‘ auf den, der sie hat oder die, die sie freiwillig teilen, und die Nichtakzeptanz der Freiheit aller andern, ihre eigene Vorstellung von ‚richtig leben‘ zu haben und sie mit der genau gleichen Beschränkung auszuleben. Die Beschränkung des Auslebens besteht für alle darin, darauf zu verzichten, andere mit Gewalt zu zwingen, ihre Vorstellung aufzugeben. Selbstverständlich dürfen sich Entitäten mit ähnlichen Vorstellungen für die Bereiche ihrer Vision von ‚richtig leben‘, die sich decken, freiwillig zusammentun und gemeinsam das geniessen, was sie für ‚richtig leben‘ halten, solange sie damit nicht anderen genau dasselbe Vergnügen verunmöglichen.

Und hier beginnt das, was die Menschen m.E. zu den dümmsten Entitäten des bislang bekannten Universums macht. Sie verwenden den grössten Teil ihrer Energie aufs Missionieren mit allen Machtmitteln, in der an Lächerlichkeit kaum zu überbietenden Meinung, damit irgendeinen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Ein Blick in die bislang bekannte Geschichte zeigt das Gegenteil. Keine einzige Ideologie, auch keine einzige wissenschaftliche These, kein einziges Produkt, keine einzige Idee, keine Religion, kein Welterklärungsmodell hat sich irgendwann irgendwo als einziges Tool nachhaltig durchgesetzt. Es wäre auch wider jede Erwartung, wenn wir den Blick über den Tellerrand mit den viel zu vielen Menschlein drin erheben: auch im uns bislang bekannten ‚Grossen‘ hat sich noch nie irgendetwas nachhaltig durchgesetzt, weder die schwarzen Löcher, noch die Hitze oder Kälte, weder die Meere noch die Landmassen, weder die Nordhalbkugel noch die Südhalbkugel, weder der Westen noch der Osten. Wir sehen überall nur Vielfalt, Unterschiedlichkeit, Einzigartigkeit – nicht einmal andere Planeten lassen sich dazu überreden oder zwingen, genau so ‚richtig zu leben‘ wie unser blauer Planet, so gern das einige hätten. – Keine andere bislang bekannte Entität ist so blöd wie der Mensch, sich selbst mit allen Mitteln zu dezimieren, umzubringen, zu vernichten, nur weil sich nicht alle der eigenen Furzidee von ‚richtig leben‘ anpassen.

Vielleicht wird jetzt klarer, warum das Pseudonym der Titelfigur ‚Linky Etat‘ lautet. Der entscheidende Unterschied zwischen Linken bzw. Sozialisten und Liberalen bzw. der Freiheit des Individuums Huldigenden liegt im Mass und in den Mitteln, mit denen die Vorstellung von ‚richtig leben‘ durchgesetzt werden soll. Sozialisten sind zutiefst überzeugt, dass sie und nur sie die richtige Variante von ‚richtig leben‘ erkannt und gepachtet hätten und diese mit Hilfe der Gewalt des Kollektivs, des Staates – l’état c’est moi! – allen anderen aufzwingen müssten. Sie wissen, wie wir leben, was wir essen, wie wir uns fortbewegen müssen, welche Wörter wir verwenden, was wir sagen, schreiben und tun dürfen, wie wir uns kleiden, wie wir wohnen sollen, ja sie wissen auch und vor allem, was wir alle schön Gleiches zu denken haben. Zerfressen vom Neid auf die glückliche Visage der ihre Freiheit Geniessenden, sich locker gegenseitig in ihren ‚Richtig-Leben-Welten‘ Besuchenden, wollen die Linkys ihnen dieses Glück aus der Fresse prügeln, indem sie ihnen die Freiheit der Eigenverantwortung zu nehmen versuchen. Wenn schon, so knirschen sie, sollen wenigstens alle gleich unglücklich, gleich unzufrieden, gleich beschissen vor sich hinvegetieren.

Es gehört zu den Markenzeichen Linkys, dass ein ‚richtig lebender‘ Mensch zutiefst kaputt und unglücklich zu sein hat, seit Generationen diskriminiertes und leidendes Opfer. Wer glücklich, optimistisch, positiv, lachend, lebensfroh, ja schlimmstenfalls sogar zufrieden ist, gehört nach Ansicht Linkys entweder als naiver Deppert in die Klapsmühle oder solange umerzogen, bis ihm die Grässlichkeit, die Verlorenheit, die Orientierungslosigkeit, die Sinnlosigkeit der Existenz in Fleisch und Blut übergeht.

Wer an dieser steilen These zweifelt, tue sich etwas Literatur an, keineswegs nur Boulevardliteratur, ausser man zähle Autoren wie Houellebecq auch dazu. Man kann es auch in Form von Hörbüchern, die auf langen Fahrten am Einschlafen hindern, genehmigen. Die starken, glücklichen, optimistischen, gesunden Helden sind konsequent abgeschafft. Alle sind sie kaputt, vom Alkohol, von Drogen, von frühem Missbrauch gezeichnet. Auch James Bond hat jetzt eine schreckliche Jugend gehabt, hatte als Ministrant einen ausgeprägten Mittelscheitel und leidet selbstverständlich unter posttraumatischen Störungen, weil er – der Unhold! – in früheren Geschichten nicht nur viele Bösewichte plattgemacht hat, sondern auch ohne vorherigen schriftlichen Vertrag mit verschiedensten Damen rumgemacht hat, was sich im Nachhinein natürlich als schwerster sexueller Missbrauch entpuppt, ‚ent-hash-tagt‘ hat. Man stelle sich vor, wenn alle Bond-Girls gleichzeitig Klage einreichen würden! Was für ein Fest für die Anwälte und die Genderaktivisten (so sie noch nicht allesamt am Rülpser bei der Kenntlichmachung des Sternchens erstickt sind). 007 muss und wird, halbwegs geläutert im pinken Jackett, in Rente gehen und in Bälde durch Opfer Jane ersetzt werden, eine mehrfach von alten, weissen Heteromännern als Sklavin missbrauchte, diskriminierte, schwerst beschädigte, tiefschwarze Translesbqueere mit Leichenbittermiene, wie es sich für Linkys gehört.

Das Absurdeste an diesem Zwang ist die Heiligung des Opferstatus. Die freien eigenverantwortlichen Individuen, die Linky Etat so hasst, verstehen sich als Täter, als Gestalter ihres Schicksals, nicht als Opfer. Genau das ist ja so abenteuerlich und macht so Spass, gibt dem Leben der Freien auch soviel Sinn. Das bringt Linky in Rage und er tut alles, um auch sie herunterzuziehen in den Sumpf der existenzialistischen Daueropfer, der in eine unwirtliche Welt Hineingeworfenen. Und jetzt kommt das Paradox, das so witzig ist, dass es schon wieder die Ahnung vom grandiosen Scheitern auch dieses dummen Versuchs, den Sozialismus zu installieren, aufblitzen lässt: Linky wird beim Versuch, die freien Täter per Zwang zu unfreien Opfern zu machen, selbst zum Täter und zwar im Unterschied zu den Freien nicht Täter als Gestalter seines eigenen, sondern als gewaltsamer Täter und zwanghafter Gestalter der Schicksale anderer.

Am plakativsten ist es in den USA, wo die BLM-Bewegung in guter, alter Terroristenmanier ganze Strassenzüge in Brand gesetzt und Weisse umgelegt hat, um auf ihren Opferstatus hinzuweisen. Aber was in Helvetien und Germanien zurzeit an ‚Anti-Ungeimpftismus‘ und ‚Anti-Klimaskeptizismus‘ abgeht und auch bei aktivem Wegsehversuch an die 30-er Jahre des letzten Jahrhunderts, an Pol Pot, Stalin, Mao, die doofe Kim Yong-Serie, aber auch an McCarthy erinnert, taugt durchaus auch als Beispiel für den lauten und letztlich gigantisch lächerlichen Versuch, als Opfer die Täter zu brandmarken, sie dabei zu Opfern zu machen und selbst zu Tätern zu mutieren – letztlich eine Mutationsleistung, vor der auch Delta und Omikron bewundernd den Stachel kurz lüften sollten.

Und damit ist auch die Lösung angedacht. Das Gegenmittel zu aggressiver Gewalt ist seit Millionen von Jahren dasselbe: dissuasive Stärke und im Angriffsfall verteidigende Gewalt. Es zählt m.E. zu den vielen Irrtümern, die den Menschen dümmer machen als die ganze Fauna und Flora, dass er immer wieder Schwäche, Faulheit, Bequemlichkeit und Feigheit zu ‚Kultiviertheit‘, ‚Zivilisiertheit‘, ‚Menschlichkeit‘, ‚Friedensliebe‘ hochschwurbelt. Wer’s gern weltpolitisch aktuell hat, schaue sich an, wie der machtgierige, schlaue Putin sich während der US-Präsidentschaft des Traumschwiegersohns Obama die Krim schnappte, im Wissen, dass da weder ein Kennedy noch ein Reagan im weissen Haus sitzt, die sich so etwas nicht hätten gefallen lassen; und wie er jetzt mit grosser Wahrscheinlichkeit die Ukraine einsackt, wo die Nato mit Kartonschwertern ausgerüstet ist, die Bundeswehr nicht viel mehr Respekt einflösst als eine dolchbewehrte Pfadigruppe, und wo in den USA ein seniler, schwächlicher Depp auf dem Thron sitzt und sein Geschwafel vom Teleprompter abliest, eine Lach- und Schwachnummer, die ihren Einstand mit dem beschämenden Afghanistan-Abgang gab.

Auch wenn das Linky und seine Historikerkollegen natürlich ideologiebedingt in Abrede stellen, so hat die bewaffnete Neutralität der Schweiz im letzten Jahrhundert m.E. durchaus dazu beigetragen, dass wir zwei Kriege einigermassen unbeschadet überstanden haben. Natürlich kann jede Grossmacht jederzeit die Schweiz einnehmen, aber es lohnt sich in aller Regel nicht, solange sie bereit, ausgerüstet, ausgebildet und willens ist, sich ab Grenze erbittert zur Wehr zu setzen. Doch dies entspricht nicht Linkys naivem antischweizerischem EU-Turbo-Globaldorf-Zeitgeist, der sich vordergründig gern pazifistisch und als kultiviert-zivilisiertes Daueropfer beweihräuchert, hintergründig aber als rücksichtsloser Täter mit jedem Machtmittel und jeder verfügbaren Gewalt gegen die eigenen Leute im Innern vorgeht, die seine ‚Richtig-leben-Vision‘ nicht teilen.

Und was sollen wir Freien, Lachenden, Optimistischen und Glücklichen nun tun? – Natürlich zuerst einmal weiter lachen, frei, optimistisch und glücklich sein. Man braucht sich ja nicht ständig den Etat-Missionaren auszusetzen. Niemand zwingt uns an die Glotze oder zum Konsum der Mainstream-Medien. Alle Geräte haben Abstellknöpfe, die dank Linkys guter Energiepolitik sowieso bald auch keine Anstellknöpfe mehr sind. Man kann freiwillig das tun, was die Coronahysteriker seit zwei Jahren kreischen: Abstand nehmen. Wer sich den eifrigen Richtig-leben-Missionaren nicht vollständig entziehen kann, muss vielleicht mal den Stinkfinger zeigen. Man kann auch ‚mit den Füssen abstimmen‘ und die meist sehr ‚linkyschen‘ Städte verlassen, so man denn je dort gehaust hat. Und ja, zugegeben, wenn’s ganz ungemütlich wird, gilt für mich das mit der Dissuasion, mit der bewaffneten Neutralität, mit der Abwehr durch Stärke. Das heisst dann zuerst ziviler Ungehorsam, dann Widerstand, Notwehr, Verteidigung, – und dabei muss jeder selbst wissen, in welcher Situation er zur Waffe greift – und ob er überhaupt damit umgehen kann. Ich greife schon dazu, wenn mir einer mit Gewalt meine Tiere wegzunehmen versuchen sollte. Und ich kann auch leidlich damit umgehen, auch mit den ‚fetten‘:

Aber schiessen ist ultima ratio. Viel wichtiger ist die dissuasive Botschaft. Und die ist ja doch allenthalben zu hören hierzulande: Weltwoche, Ostschweiz, Nebelspalter, infoSperber, InsideParadeplatz, einige Blogger, Journalisten und Autoren wie Thiel,  Reichlin, Zimmermann, Nef et al., mutige Wissenschaftler wie Vernazza – und ganz langsam erhebt sich auch ein Teil der NZZ-Redaktion wieder etwas aus der Asche des bouelvardesken Regierungsbeklatschens. Sogar im eigentlich zu Kadavergehorsam neigenden nördlichen Nachbarland gibt es Leute, die ganz klar Stellung beziehen gegen ‚richtig leben mit Linky Etat‘: Boris Reitschuster, Henrik Broder, Fabian Nicolay, Achgut, Prometheus, Norbert Häring, Milosz Matuschek und viele weitere mutige Einzelkämpfer, die sich nicht unterkriegen lassen.

Vergesst dabei das Lachen nicht. Und verliert das Ziel nicht aus den Augen. Wir wollen doch nicht in dieselbe Falle tappen und letztlich Linky sagen, wie ‚richtig leben‘ geht. Wir wollen nur in Ruhe gelassen, nicht in den Opferstatus gezwungen und nicht unserer Denk-und Lebensfreiheit beraubt werden. Wir wollen die Freiheit haben, weiterhin voller Lebensfreude positiv, optimistisch, neugierig, abenteuerhungrig und eigenverantwortlich unser Schicksal zu gestalten und ihm Sinn abzugewinnen. – Naja, zumindest ich möchte das. 😊

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2 Comments

  1. Avatar marpa

    ute

    Braucht man das richtig? Reicht nicht einfach leben? Mit allen Fehlern und Unzulänglichkeiten? Weil auch das Leben ist. Das bedeutet nicht Rücksichtslosigkeit.
    Einfach leben, ohne bewertet zu werden. Und sich selbst zu bemühen nicht zu bewerten. Das finde ich so schwierig das ich nicht weiß ob ein Leben reicht es zu schaffen.

  2. Avatar marpa

    Ute

    Nicht nur in der Physik ist die Idee , der Urbaustein der Materie sei Information, zu finden.Auch in der Genetik ist dieser Gedanke vertreten. Als Gedanke und Möglichkeit.Durch Versuche und Untersuchungen unterstützt.
    Auch hier, nicht absolut. Das bedeutet freies Denken.
    Möglichkeiten nicht ausschließen .

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