ADEXIT

Mir wird öfters mangelnde Feinfühligkeit, zu wenig Rücksicht auf die Opferrolle der Frauheit, seelenlose Arroganz im Umgang mit all den an sich Leidenden, Jammernden vorgeworfen. Zu Recht natürlich. Mein Amüsement, ja meine unverhohlene Schadenfreude über den Ausgang des Heard-Depp-Prozesses mit der geradezu nestbeschmutzenden Frage, ob dies der Anfang des Endes der #metoo-Hysterie sein könnte, ist da nur die Spitze des gruseligen Eisbergs. Kommt dazu, dass ich ja nicht der einzige dieser in einer letzten Aufwallung von Rassismus zu tilgenden Rasse der systemisch rassistischen alten, weissen Heteromänner bin. Es wimmelt ja noch von dieser vom Planeten zu fegenden Spezies. Ich bin ja auch entsetzt, entrüstet, dauerempört über die mangelnde Sensibilität, die Absenz jeglichen Einfühlungsvermögens der Machomänner im Allgemeinen – und von mir im Speziellen! Seit Tausenden von Jahren und bei mir seit vielen Jahrzehnten bemüht sich die Welt, mir und vielen meiner Geschlechtsgenossen Zartheit, Empfindsamkeit, Empathie, Gespür für das Leiden aller Opfer auf diesem Planeten beizubringen – und die Welt, die wahre Welt der höheren Lebewesen, der Reinschrift Gottes in Gestalt der ewigen Eva nach dem misslungenen ‘Sudel’-Entwurf in Gestalt des Adam dringt nicht durch. Immer wieder treten diese Trampel – mich eingeschlossen! – nach, wagen es noch, sich lustig zu machen über die Welt im Allgemeinen und ihre zartbesaitesten Exemplare im Speziellen – anstatt kniefällig zu Kreuze zu kriechen!

Zum Glück sind die Evas nach dem langen Marsch durch die Institutionen nun endlich auf allen Ebenen an diesen Trampeltieren, diesen Berufsvergewaltigern, diesen Elefanten in den kultiviert-femininen Porzellanläden vorbeigezogen und am Drücker. Endlich können sie eine Welt gestalten, wie sie sein sollte, eine Welt, in der jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird, bevor es Unheil anrichtet, bevor es die Seele einer Zartfühlenden zu quälenden Tönen, ja zum Zerreissen bringt. Da jedes von Trampeltieren ausgespuckte Adams-Wort eine, meist mehrere der gut 4 Milliarden Evas kujonieren, verletzen, in tiefste seelische Not stürzen kann, ist die naheliegende Lösung die Forderung nach dem Verstummen der Adams, Adämer, Adamos. Die Evas dürfen weiterreden, die sind ja lieb. Eigentlich noch naheliegender wäre allerdings die Entsorgung der Adamaner. Die Drohnen werden im Bienenstaat auch entsorgt, wenn die Königin befruchtet ist. Man könnte noch einiges lernen vom Bienenstaat. Der einzige Drohn aus Hunderten, der zum Zug kommt, bumst die Königin und stirbt. Sein Paarungsorgan bleibt oft sogar stecken. Die nicht zum Zug gekommenen Drohen werden ausgegrenzt, dürfen nicht mehr in den Stock und kriegen nix zu futtern. So haben sie in der Regel noch 30 bis 40 Tage Gnadenfrist vor ihrem würdelosen Abgang. Wenn das mal nicht eine kopierungswerte Lösung ist?

Bevor nun also weitere medizinische Experimente – vielleicht ein neuer Affenpocken-Impfstoff? – an den zur endgültigen, das Ungemach endlich beendenden Endzeitlösung freigegebenen Adamiten vollführt werden, empfehle ich die geordnete umweltfreundliche Selbstentsorgung. Eine Liste der CO2-ärmsten, klimaschonendsten Exit-Varianten wird nachgeliefert. Man könnte das Projekt in Anlehnung an den brillanten BREXIT schlicht ‘MEXIT’ nennen, ‘M’ natürlich für ‘Männer’ – klingt aber m.E. zu sehr nach Mexiko, wo ohnehin schon weltrekordverdächtig viele Männlein umgelegt werden. Also vielleicht lieber ‘ADEXIT’, ‘AD’ für ‘Adam’, da hätten wir noch das neckische ADE-Winken der über den Acheron gleitenden Restmännlein drin. Eine sonnige Lösung, finde ich, da sie auch das lästige Problem der Überbevölkerung nachhaltig angehen würde. – Ich sag schon mal ADE und nehm‘ den Exit 😊!